Weihnachten – das Fest der Liebe und der latent gereizten Gesichtsmuskeln?


Mimik und Anspannung zu Weihnachten



😡😏😀

Weihnachten. Das klingt nach Zimt, Kerzenlicht und inniger Harmonie. In der Realität riecht es aber oft nach verbranntem Braten, emotionaler Vergangenheit und unausgesprochenen Konflikten, die seit langer Zeit unter dem Teppich liegen. Kaum ein anderes Fest bringt so zuverlässig unangenehme Gefühle hervor – von Traurigkeit über Wut bis hin zu dem diffusen Wunsch, spontan nach Lappland auszuwandern. 

Elch in Lappland - Humor zu Weihnachten😁


Doch warum ist das eigentlich so?

Warum Weihnachten emotional so auflädt

Zum einen ist da die Erwartungshaltung. Weihnachten soll schön sein. Besinnlich. Perfekt. Und wenn etwas perfekt sein soll, wird es meist vor allem eins: anstrengend. Werbung, Filme und Instagram suggerieren uns seit Wochen, dass echte Liebe sich an einem makellos gedeckten Tisch mit lächelnden Menschen zeigt. Die Realität kontert dann mit Streit um die Uhrzeit der Bescherung und Tante Renates kritischem Blick auf den Lebensentwurf.

Dazu kommt, dass Weihnachten ein Fest der Rückblicke ist. Wer fehlt dieses Jahr? Was hat sich verändert? Warum fühlt sich das alles nicht mehr so an wie früher? Alte Rollen werden reaktiviert, ungelöste Themen klopfen höflich, aber bestimmt an die emotionale Tür. Und dann sitzen plötzlich erwachsene Menschen wieder da wie Teenager – inklusive Augenrollen, innerem Trotz und dem Gedanken: 

                                          „Ich hätte doch zu Hause bleiben sollen.“

Nicht zuletzt sind viele schlicht erschöpft. Ein langes Jahr liegt hinter uns, und statt Ruhe zu finden, wird noch einmal alles herausgeholt: Termine, Verpflichtungen, Erwartungen. Kein Wunder, dass die Gefühle irgendwann sagen: So, jetzt bin ich dran!

Unangenehme Gefühle – leider ganz normal

Die schlechte Nachricht: Unangenehme Gefühle an Weihnachten sind normal.
Die gute Nachricht: Sie sind normal.

Traurigkeit, Einsamkeit, Reizbarkeit oder Überforderung bedeuten nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Sie bedeuten nur, dass du ein Mensch bist – mit Geschichte, Bedürfnissen und Grenzen. Gefühle sind keine Störenfriede, sondern Hinweise. Die Frage ist also nicht: Wie werde ich sie los? sondern eher: Wie gehe ich klüger mit ihnen um?

Alternative Wege statt Zähne zusammenbeißen

Ein erster Schritt ist Ehrlichkeit – zumindest innerlich. Du musst nicht jedem sagen, dass du gerade genervt bist. Aber dir selbst darfst du es eingestehen. Gefühle verlieren oft schon an Schärfe, wenn sie gesehen werden.

Ein zweiter Weg ist Erlaubnis zur Imperfektion. Weihnachten darf schief sein. Der Baum darf krumm stehen, Gespräche dürfen stocken und Harmonie darf auch mal Pause machen. Je weniger wir gegen die Realität kämpfen, desto weniger Kraft verlieren wir.

Hilfreich kann auch sein, kleine Fluchten einzuplanen. Ein Spaziergang, ein kurzer Rückzug ins Bad, der klassische Safe Space, Musik auf den Ohren oder ein bewusst gesetztes Zeitlimit für Besuche. Selbstfürsorge ist kein Egoismus – sie ist emotionale Hygiene.

Und schließlich: Neue Rituale statt alter Erwartungen. Vielleicht muss Weihnachten nicht so aussehen wie früher. Vielleicht darf es leiser sein, kleiner oder ganz anders. Manchmal entsteht echte Wärme erst dann, wenn wir den Mut haben, uns von der Idealvorstellung zu verabschieden.

Fazit: Gefühle gehören unter den Baum

Weihnachten ist kein Test für deine emotionale Perfektion. Es ist eher ein Spiegel – und der zeigt manchmal Dinge, die wir uns lieber nicht ansehen würden. Doch genau darin liegt auch eine Chance: Innehalten, ehrlicher mit sich zu werden und neue Wege zu gehen.

Und wenn es dieses Jahr wieder etwas holpert? Dann atme tief durch, nimm einen Schluck Glühwein oder Tee und erinnere dich: Du musst Weihnachten nicht „schaffen“. Du darfst es einfach erleben, mit allem, was dazugehört.

Ich wünsche dir ein schönes und entspanntes Weihnachtsfest. 

Deine Grit. :)

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