Die psychologische Wirkung von Sieg und Niederlage im Sport - Expertin der Sportpsychologie über Lorbeeren und Dornen

 



„Wer sich auf den Lorbeeren ausruht, verwandelt diese unter Umständen bald in Dornen.“ 

Dieser Satz zeichnet ein scharfes Bild von der Möglichkeit der Transformation von Gefühlslagen oder innerer Haltung zwischen Sieg und Niederlage. Die psychologischen Gründe für zu große Selbstsicherheit und Überheblichkeit können darin liegen, dass ein Sportler oder eine Mannschaft zu stark in ihrer Leistung bestätigt wurde bzw. in den Himmel gehoben wurde, ohne eine Niederlage zu erfahren. Die Medien, wie schon erwähnt, spielen dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Sie wirken als direkter Verstärker auf dieses zuvor beschriebene  Verhalten. Das passende Bewusstsein für die Situation des Erfolges und Misserfolges zu entwickeln, gehört zu den Grundlagen einer guten Persönlichkeitsentwicklung in der eigenen Sportbiographie.  

Psychische Reaktionen auf Niederlagen können vielschichtig sein. Negatives, positives, indifferentes oder auch lasches Verhalten sind zu beobachten. Der negative Zustand wird durch Nachlassen der Kräfte, Rückzug, Schamgefühle, Enttäuschung oder durch den Verlust des Glaubens an sich selbst beschrieben. Aus der Schleife von Niederlagen auszusteigen ist meistens schwieriger, als Erfolge am Stück zu gewährleisten. 

Bei Niederlagen kann  ein Gefühlsstau oder ein Gefühlschaos dazu führen, dass der Sportler die Motivation für einen neuen Wettkampf blockiert oder reduziert. In Mannschaften können Teammitglieder helfen, den anderen mental und emotional zu unterstützen, bis er aus seinem Tief wieder herauskommt. Falls es eine ganze Mannschaft betrifft, die aus den negativen Ergebnissen nicht herauskommen, kann eine Sportpsychologin helfen oder der Coach ändert die Strategie. Teamphilosophie und Wirkweise der Dynamiken im Team könnten u.a. analysiert werden. Es gibt weitere Möglichkeiten, die ich zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen kann.  

Die Fähigkeit, aus Rückschlägen positive Ergebnisse zu formen, ist eine wichtige psychische Fertigkeit (u.a. Psychische Flexibilität),die durch ein psychologisches Training entwickelt werden kann. Hier stehen verschiedene Methoden und Techniken zur Verfügung. 

Wie denke ich über mich und meine Ergebnisse? Wie setze ich meine Erfahrungen in einen positiven oder negativen Rahmen? Wie steuere ich meine Gefühlswelt in dieser Situation? Wie würde ein positives Selbstgespräch aussehen? 

Beispiele von Aussagen:

„Nach der Niederlage hat man Lust noch mehr zu trainieren und beim nächsten Mal möchte man seinen Gegner auf jeden Fall schlagen.“ (Gewinnorientierung)

„Ich spüre eine tiefe Wut über meine Niederlage und ich weiß, ich muss mich beim Training noch weiter anstrengen.“ (Prozessorientierung )

Häufige Niederlagen können dazu führen, dass der Sportler aufhört, systematisch und strukturiert zu trainieren. Abwesenheiten, Ausreden, Ablenkungen usw. können die Folge sein. Es kann vorkommen, dass der besiegte Gegner als unbesiegbar eingeschätzt wird und automatisch die Bereitschaft singt oder die Gewohnheit des Verlierens etabliert wird. ☹

Schreibe mir gerne deine Kommentare zu diesem Text und lass uns diskutieren. 


Deine Grit Moschke 

(Dipl.-Psychologin, Sportpsychologin im Spitzensport, Coach)


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